Professor Dr. Dieter Dausch weiter Vorsitzender von Africa-Luz

Amberg-Sulzbach, Januar 2023. (u) Professor Dr. Dieter Dausch führt weitere vier Jahre die von ihm 1998 gegründete Hilfsorganisation Africa Luz Deutschland. Bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Haas in Schnaittenbach wurde er einstimmig in seinem Amt bestätigt.

Einstimmig waren auch die Voten für Bürgermeister Hermann Falk als stellv. Vorsitzender, für Geschäftsführerin Bärbel Birner, Schatzmeister Reinhold Birner sowie die Beisitzer Isabelle Haustein, Martina Birner und Werner Schulz. Illustriert durch eine PowerPoint-Präsentation ließ Bärbel Birner die letzten beiden Africa-Luz-Jahre Revue passieren. Die Corona-Pandemie verhinderte 2021 den geplanten Einsatz in Nepal. Im September habe sie ein Hilferuf von Shiri Lal Pariyar, dem Africa-Luz-Kontaktmann, erreicht. Er habe von der katastrophalen Versorgungslage der Chepang berichtet. Man habe sofort beschlossen, 5000 Euro an Shiri Lal Pariyar zu überweisen. Er habe Reis, Linsen, Kartoffeln, Salz, Öl und Hähnchenfleisch gekauft und sie in Säcken mit der Aufschrift „Africa Luz Deutschland – Hirschau Germany“ zu den Chepang gebracht. Die Nahrungsmittel seien auf 450 Familien aufgeteilt worden. Zum Dank habe man Videos und Bilder von der Aktion erhalten. Diese hätten ihr, ihrem Mann Reinhold und Isabelle Haustein den Anstoß gegeben, im Verlauf der Nepal-Reise 2022 die Chepang zu besuchen. Diese sei im Oktober 2022 zu einer echten Abenteuerreise geworden. Nach der Landung in Kathmandu konnte man nicht wie geplant per Auto in den Chitwan Nationalpark fahren. Die Hauptstraße sei unpassierbar gewesen. Um nach Sauraha zu kommen, war ein Inlandsflug nach Bharatpur die einzige Möglichkeit. Die Reststrecke wurde per Auto zurückgelegt – wegen der zahlreichen Erdrutsche eine teils gefährliche Fahrt. Glücklich angekommen habe man als erstes Africa-Luz-Projekt das Krankenhaus besucht. Vor dem Gebäude habe eine lange Menschenschlange auf die Untersuchung durch die einheimische Augenärztin gewartet. Ihr und der Optometristin habe man Augentropfen, Diabetes-Messgeräte, Blutdruckgeräte und verschiedene Medikamente übergeben. Bei einer beachtlichen Zahl sei ein Grauer Star diagnostiziert worden. Viele Nepalesen nahmen auch die kostenlosen Diabetes-Untersuchungen in Anspruch. Ins Stocken geraten sei die Einrichtung einer Zahnarztpraxis im Haus. Der koreanische Finanzier sei verstorben. Man hoffe auf Regierungsgelder und Unterstützung durch den Lions-Club.

Beim Besuch der Schule sei man mit der nepalesischen und deutschen Nationalhymne begrüßt worden. Die Schule werde von 450 Kindern im Alter zwischen 6 und 16 Jahren besucht. Für die Vier- bis Sechsjährigen sei eine Vorschulgruppe eingerichtet. Unter den Vorschul- und Schulkindern seien auch Chepang-Kinder. Sie erhalten im Prof.-Dausch-Kinderhaus ihr Mittagessen, werden dort anschließend betreut und übernachten in einem am Ortsrand gelegenen Haus. Zum Abschluss der Visite habe man dem Schulleiter vier Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiele überreicht. Weniger erfreut war man über die durch die Corona-Pandemie verursachte Schließung der Elefantendung-Fabrik. Mangels Touristen habe man nichts mehr verkaufen können. Man hoffe auf eine Wiederaufnahme der Produktion.

Unvergesslich sei die spektakuläre LKW-Fahrt mit Chauffeur Shiri zu den Chepang. Für 40 Kilometer Wegstrecke habe man 6 Stunden gebraucht. Am Ziel habe man den Chepang-Familien von Africa-Luz gespendete Lebensmittel übergeben, die für vier Monate reichen sollen. Die mitgebrachte Kleidung hatte ein nepalesischer Geschäftsmann gespendet. Beim Anblick der armseligen Hütten mit löchrigen Dächern und nebeneinander gestellten Brettern als Wänden habe Bärbel Birner Geld für den Kauf von Abdeckmaterial übergeben.

Zum Reiseprogramm gehörte ein Besuch im Bharatpur Eye Hospital, mit dem das Krankenhaus in Sauraha kooperiert. Den dortigen Augenärzten übergab man 70 von der Firma Rayner gespendete intraokulare Linsen. Sie sollen für die kostenlose Operation von fast erblindeten, mittellosen Nepalesen verwendet werden. Positiv bewertete Bärbel Birner ein Treffen mit Augenarzt Dr. Sandor Ruit, dem Gründer und Geschäftsführer eines Unternehmens, das hochwertige Intraokularlinsen herstellt. Mit ihm will man künftig eng zusammenarbeiten.

Dass Africa Luz in Nepal helfen könne, so Birner, verdanke man vielen Gönnern, allen voran Klaus und Gertrud Conrad, den Armen Schulschwestern in Auerbach und der Fa. Hydraulik Schlögl in Wernberg-Unterköblitz. Ob und welche Aktionen heuer notwendig sind, hänge von den Informationen ab, die man von Sher Kintzl-Bahadur bzw. Shiri Lal Pariyar erhalte. 2024 wolle man wieder selbst vor Ort sein. Ausdrücklich betonte Bärbel Birner, dass man die Nepalreisen aus der eigenen Privattasche finanziere, nicht aus Geldern von Africa Luz.

Im Herbst 2023 wolle man das 25-jährige Bestehen von Africa Luz feiern. Der genaue Termin und das Wie der Feier stünden noch nicht fest. Den Anstoß zur Gründung im Dezember 1998 hatte ein zweiwöchiger Hilfseinsatz von Prof. Dausch und Bärbel Birner zu Ostern 1997 in Kamerun und im Tschad gegeben. Aus kleinsten Anfängen habe sich doch Großes entwickelt.

Prof. Dausch bedankte sich mit herzlichen Worten bei allen, die sich für Africa Luz engagierten. Ganz besonderen Dank habe Bärbel Birner für ihren großartigen, selbstlosen Einsatz verdient. Bürgermeister Hermann Falk schloss sich den Dankesworten nahtlos an. „Africa Luz ist kein Verein, sondern eine Familie!“ Es werde Herausragendes geleistet. Jeder Cent, der für Africa Luz gespendet wird, komme bei den Bedürftigen an, da keinerlei Verwaltungskosten anfallen.

Die jeweils einstimmigen Ergebnisse der Neuwahlen: 1. Vors.: Prof. Dr. Dieter Dausch, 2. Vors.: Bürgermeister Hermann Falk, Geschäftsführerin: Bärbel Birner, Schatzmeister: Reinhold Birner, Beisitzer: Isabelle Haustein, Martina Birner und Werner Schulz.

Wer Africa-Luz Deutschland mit Spende unterstützen will, kann einen Geldbetrag auf das Konto Nr. 64 93 93 9 bei der Volks- und Raiffeisenbank Amberg (BLZ 752 900 00) überweisen.

Wer sich dauerhaft für Africa Luz engagieren möchte, der kann zum Jahresbeitrag von € 60 Mitglied werden. Nähere Auskünfte dazu gibt es beim Schatzmeister Reinhold Birner, Klostergasse 4 in 92242 Hirschau.

Gruppenfoto Projektfoto
Werner Schulz